Ein Espresso besteht zu 92 % aus Wasser.
Die Betrachtung der Wasserqualität ist unter mehreren Gesichtspunkten für den Betrieb einer Espressomaschine extrem wichtig. So stellt Wasser den überaus größten Teil im Getränk dar. Ein klassischer Espresso besteht aus ca. 8 % gelösten Bestandteilen aus dem Kaffeepulver und ca. 92 % aus Wasser. Bei einem Filterkaffee verschiebt sich das Ganze sogar auf ca. 1,5 % Kaffeebestandteile und 98,5 % Wasser. Je nach Beschaffenheit des Wassers (Wasserhärte, ph-Wert, Sulfat und Chlorid, Geruchsstoffe) hat dies Auswirkungen auf den Geschmack des Getränks, aber auch auf den Zustand und die Lebensdauer der Espressomaschine.
Beim Geschmack gehen die Empfehlungen in der Literatur weit auseinander, jeder hat sicher schon ganz unterschiedliche Meinungen hierzu gehört und gelesen. Sicher mit zu den neusten Forschungen hierzu gehört der SCAE Waterchart, der 2017 veröffentlicht wurde und durchaus auch höhere Wasserhärten insbesondere im Bereich der Nichtkarbonathärte zulässt.
Dagegen stehen die Anforderungen der Espressomaschine nach möglichst kalkarmem Wasser. Kalkarmes Wasser deshalb, weil die Entkalkung einer Espressomaschine nicht wirklich simpel ist. Durchlaufentkalkungen, bei denen einfach eine verdünnte Säure in den Tank gekippt und durch die Maschine geleitet wird, halten wir nicht wirklich für sinnvoll. Die Säure kann nur noch per Verdünnung aus dem System entfernt werden und greift durchaus auch das Material der Maschine an. Deshalb werden bei uns bei einer Entkalkung die zu entkalkenden Teile ausgebaut und extern z.B. im Ultraschallbad gereinigt. Erst nach einer guten Spülung werden die Teile wieder eingebaut.
Da wir bei der Entkalkung keine Kompromisse eingehen wollen, haben wir erst vor kurzem in ein extra für uns konfiguriertes Industrie-Ultraschallbad der Fa. Martin Walter Ultraschalltechnik AG investiert.
Kalk, der nicht in die Maschine reinkommt, müssen wir auch nicht wieder rausholen.
Lediglich ganz kalkfrei sollte das Wasser nicht sein. Unterhalb einer Härte von 2° dH befürchtet man, dass das Wasser korrosiv sein kann. Eine perfekte Wasserhärte liegt im Bereich 2 – 4° dH bei der Karbonathärte und 3 – 6° dH Gesamthärte. Dabei sollte der Wert der Gesamthärte maximal um Faktor 1,8 über dem der Karbonathärte liegen. Für die Beurteilung ob ein Wasser wirklich geeignet ist, sind immer Gesamthärte und Karbonathärte zu bestimmen.
Wasserfilter
Hat man nicht das Glück, in einem Gebiet mit für die Espressomaschine perfekten Wasserwerten zu leben, ist es meist möglich, mit Wasserfiltern die gewünschten Parameter zu erreichen. Abhängig vom Ausgangswasser kann man aus einer Vielzahl an technischen Systemen wählen:
- Reinen Aktivkohlefiltern
- Filter, die auf die Karbonathärte wirken (also Enthärter)
- Filter, die auf die Gesamthärte wirken (sog. Softener)
- Mischfilter, die sowohl Gesamthärte als auch Karbonathärte beeinflussen
- Umkehrosmose
Professionelle Wasserfilter werden dabei in den Wasserweg zur Maschine eingebunden. Sie stehen permanent unter Druck, das Wasser kommt mit Licht oder Luftsauerstoff nicht in Kontakt. Die Filter müssen einmal im Jahr oder nach Erreichen der Durchlaufkapazität getauscht werden. Es gibt sie in vielen Größen, so dass anhand der benötigten Kapazität die perfekte Größe gewählt werden kann.
BWT water and more
Hauptsächlich verwenden wir für unsere Kunden die Filtersysteme und Umkehrosmoseanlagen von BWT water and more. BWT water und more bietet eine Vielzahl von Filtern für unterschiedliche Anwendungen und Wassersituationen. Zum Thema Wasser ist immer eine umfassende Beratung mit Bick auf die Wassersituation vor Ort, aber auch abhängig von der gewünschten Kaffeerichtung (klassisch italienisch oder eher nordisch fruchtig) hilfreich.
Wir haben nachfolgend eine Auswahl der Filter mit dem Link zur Herstellerseite aufgelistet:
Unsere beiden meistverwendeten sind der BWT bestmax PREMIUM und der BWT bestmax BALANCE
Beide Filter sind geschmacklich sehr gut und halten den pH-Wert weitgehend konstant. Der bestmax PREMIUM erhöht darüber hinaus im Wasser den Magnesium-Anteil.
Bei schwierigen Wasserverhältnissen kommt eher der BWT bestprotect zum Einsatz, bei besonders gutem Wasser reicht mit dem BWT besttaste ein reiner Aktivkohlefilter, der die Maschine vor Schwebteilchen und Fremdpartikeln im Wasser schützt.
In einigen wenigen speziellen Situationen verwenden wir auch den BWT bestmax. Der BWT bestmin PEMIUM findet als Aufmineralisierungsfilter bei Umkehrosmoseanlagen Anwendung.
BRITA
Neben den Wasserfiltern und Filterköpfen von BWT water and more können wir auch gerne die Filtersysteme von BRITA anbieten.
Bitte fragen Sie bei Bedarf einfach nach, was wir davon auf Lager haben bzw. kurzfristig besorgen können.