Dualboiler

Dualboiler verbinden die Möglichkeit der genauen Temperatursteuerung des Einkreisers mit dem Komfort des gleichzeitigen Milchaufschäumens eines Zweikreisers. Sie bieten damit die Stärken von beiden Systemen, ohne wirkliche Nachteile zu haben, sieht man mal vom höheren Anschaffungspreis aufgrund der aufwändigeren Technik ab.

Die mögliche Einstellung der Brühtemperatur als zusätzliches Feature ist für viele sicher das große Plus gegenüber den Zweikreismaschinen. Gelingt auch mit diesen schon ein sehr guter Espresso, so bringt eine stabile Brühtemperatur mehr Konstanz bei den Bezügen. Dazu kann man noch mit unterschiedlichen Temperatureinstellungen die Brühtemperatur besser an den Kaffee anpassen.

Für Espressozubereitung und Dampf für das Milchaufschäumen muss heißes Wasser in unterschiedlichen Temperaturen vorgehalten werden. Was beim Einkreiser noch über verschiedene Heizstufen in einem Boiler geregelt ist, wird beim Dualboiler einfach durch zwei getrennte Kessel erreicht. Dabei kann man diese dann noch für ihre Aufgaben entsprechend auslegen.

Der Brühboiler

Bei den Brühboilern hat sich bei vielen Maschinen eine Boilergröße von 0,4 bis 0,75 l durchgesetzt. Andere Hersteller wie z.B. La Marzocco gehen hier eigene Wege: Für die GS3 wurde zum Erreichen einer überragenden Temperaturstabilität ein mit 1,5 l Inhalt relativ großer Boiler gewählt, der auch mal bei großem Andrang nicht in die Knie geht. Im Gegensatz dazu hat der Brühboiler der Linea Mini nur einen Inhalt von 0,18 l, hier muss dann die Temperaturstabilität durch höheren konstruktiven Aufwand erreicht werden, was La Marzocco in der Linea Mini sehr spannend umgesetzt hat.

Aufgrund des getrennten Brühboilers lassen sich genaue Brühtemperaturen an der Ausgabe recht einfach umsetzten. Die Regelung der Temperatur im Brühboiler übernehmen dabei ein PID oder ein sehr genauer und verstellbarer Thermostat. Da gute verstellbare Thermostate aber recht teuer und durch die Zweipunktregelung etwas weniger exakt sind, hat sich mittlerweile fast durchgängig die PID-Steuerung durchgesetzt.

Und der Dampf?

Da Brühboiler und Dampfboiler bei Dualboiler-Maschinen unabhängig voneinander sind, ist es möglich, den Dampfboiler mit einem höheren Druck zu betreiben, was für die Milchschaumqualität positiv ist. Generell kann man sagen, dass ein hohes Dampfvolumen das Milchaufschäumen erleichtert. Ein hohes Dampfvolumen bringt meist auch einen trockeneren Dampf hervor und kann neben der reinen Größe des Dampfboilers auch durch eine höhere Temperatur im Dampfboiler erreicht werden.

Deshalb gehen die Hersteller bei der Temperatur gerne mal in den Bereich von 130° C. Gerade bei Maschinen mit kleineren Dampfboilern wird hierdurch sichergestellt, dass man noch sehr bequem schäumen kann.

Themoblocks

Eine Besonderheit stellen Maschinen mit Dual-Thermoblocks dar. Hier sind statt der Kessel zwei getrennte Thermoblocks für Espresso und Dampf vorhanden. Die Einstellung der Temperaturen erfolgt dabei wie bei den Kesselmaschinen. Ob man gleichzeitig Espresso ziehen und Milch aufschäumen kann, hängt von der Technik in der Maschine ab. Dazu muss man wissen, dass ein Thermoblock für Dampf so funktioniert, dass die Pumpe in kurzen Stößen Wasser in den Block pumpt, welches dort aufgrund der hohen Temperaturen verdampft. Dies würde beim gleichzeitigen Espressobezug und nur einer vorhandenen Pumpe einen Druckabfall am Kaffee bedeuten, was vermieden werden sollte.

Fazit

Dualboiler sind die richtigen Maschine für diejenigen, die entweder das Beste aus dem Kaffee herausholen wollen, oder für diejenige, die ohne viel Aktion möglichst konstante Ergebnisse erzielen möchten.

Bei Gastromaschinen sollten Dual- oder Multiboilermaschine den Standard darstellen, da hier eine hohe Konstanz der Bezüge fast noch wichtiger ist wie zu Hause. Sie vereinfachen das Arbeiten, da man sich über Leerbezüge und Temperaturschwankungen keine Gedanken machen muss.

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