Magnetventile steuern den Wasserweg in einer Maschine überall dort, wo dieser elektronisch geschaltet wird. Das ist bei den Zweikreis- und Dualboilermaschinen bei der Füllung des Dampfboilers der Fall (Kesselfüllventil) oder beim Espressobezug bei fast allen Maschinen (Brühgruppenmagnetventil). Eine Ausnahme stellen hier nur die Maschinen mit klassischer E61-Hebelgruppe und Handhebelmaschinen dar, bei denen die Wasserwege mechanisch über Hebel geschaltet werden.
Weitere Anwendungsbereiche sind z.B. beim Teewasser- oder Dampfbezug. In der Regel werden Magnetventile als An- und Ausschalter ausgeführt, d.h. Wasser fließt oder der Fluss wird unterbunden. Im Dampfbereich werden neuerdings auch sog. Proportionalventile eingesetzt, die einen großen Regelbereich zwischen „geschlossen“ und „offen“ aufweisen und nahezu wartungsfrei sind.
Magnetventile werden normalerweise als Zweiwege- oder Dreiwegeventile in einer Espressomaschine eingesetzt. Beim Zweiwegeventil gibt es einen Einlauf und einen Auslauf, das Magentventil schließt und öffnet den Wasserfluss wie ein Hahn. Beim Dreiwegeventil schaltet das Ventil zwischen 2 Wasserwegen. Beim Brühgruppenventil sind z.B. im Ruhezustand der Weg zur Brühgruppe und der Ablauf in die Abtropfschale verbunden, der Zulauf vom Kessel ist abgeriegelt. Wird das Ventil aktiviert, dann sind der Zulauf vom Kessel und der Weg zur Brühgruppe verbunden, der Ablauf zur Abtropfschale ist geschlossen.
Ein Magnetvenil besteht aus einem Ventilkörper und einem aufgesteckten Elektromagneten. Im Ventilkörper befindet sich ein beweglicher Magnet-Anker. Bei Aktivierung zieht der Elektromagnet den Magnet-Anker im Ventilkörper weg von der Dichtfläche und lässt Wasser durch. Wird die Spule wieder stromlos geschaltet, dann bringt eine Rückstellfeder den Magnet-Anker wieder in die geschlossene Position zurück, so dass der Wasserfluss unterbrochen wird.
Der bewegliche Magnet-Anker verfügt über eine integrierte Ventildichtung zur Abdichtung am Ventilsitz. Fremdpartikel wie Sand oder Kalk, oder aber auch Kaffeepartikel beim Ableiten des Restdrucks aus der Brühgruppe können das Ventil undicht werden lassen. Tropfende Brühgruppen oder überfüllende Dampfboiler sind dann die unschöne Folge dieser kleinen Fremdpartikel.